Die SPD Völklingen bekennt sich zur Stadt Völklingen und deren eigenständigem Weiterbestehen. Eine Umwandlung des Regionalverbands zu einer „Großstadt Saarbrücken“ – wie von der Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz gefordert – lehnt sowohl die Parteiführung als auch die Stadtratsfraktion ab.
Nach Einschätzung von Parteichefin Christiane Blatt, ist dies die Einzelmeinung der Oberbürgermeisterin der Stadt Saarbrücken. „Aus Sicht der Verwaltungschefin von Saarbrücken ist die Forderung vielleicht verständlich – für die SPD Völklingen sind in erster Linie die Interessen der Bürger unserer Stadt wichtig.“, so Blatt, „Je größer die Einheiten, umso unüberschaubarer wird dies für den Bürger. Es geht nicht darum, zukünftig nur besser zu verwalten, sondern auch, Bürgerinnen und Bürgern die Identität zu erhalten. Für die Neuentwicklung der Völklinger Innenstadt, aber auch für die einzelnen Stadtteile hätte dies fatale Folgen. Fördergelder und Unterstützungsmaßnahmen müssen bei den Menschen vor Ort ankommen und nicht allgemein in einer Großstadt verteilt werden!“
Erik Kuhn, Fraktionschef im Stadtrat gibt zu bedenken: „Ob die Gebietsreform von 1974 mit Zwangszusammenlegungen tatsächlich einen Spareffekt hatte, kann heute niemand ehrlich bestätigen. Schon damals wurden sinnvolle Zuschnitte den Machtplänen einiger weniger geopfert. Eine Stadt, die finanziell am Boden ist, mit anderen angeschlagenen Städten und Gemeinden zusammenzulegen, schafft noch keine gesunde Einheit.“
„Wir brauchen in der Phase der Diskussion um eine kommunale Neuordnung keine Eroberungsfeldzüge.“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der Völklinger SPD, Erik Roskothen. „Wir brauchen eine ehrliche und sachorientierte Diskussion, wo wir Doppelstrukturen auflösen und auch Kreisgrenzen durchbrechen müssen, um effiziente Verwaltungen aufzubauen und gute Dienstleistungen anzubieten.“
„Städte, Gemeinden und Landkreise sind für die Saarländerinnen und Saarländer mehr als Orte zum Wohnen und Übernachten. Vielmehr sind sie für die Menschen identitätsstiftend und bieten in der zunehmend globalisierten Welt das Gefühl von Zugehörigkeit und Sicherheit.“, schreibt die SPD Saar in ihrem kürzlich verabschiedeten Regierungsprogramm zur Landtagswahl. „Dies ist das Credo, mit dem wir Strukturänderungen angehen wollen. Die Menschen zuerst, nicht Großstädte.“, so die Kommunalpolitiker unisono.