80 Jahre SPD in Völklingen – 1917 – 1997

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Von der Opposition in die Verantwortung

Besuch des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Willy Brandt am 29.05.1970 in Völklingen (v.l.n.r.: Alwin Brück, Raymund Durand, Hans Boschetto, Kurt Conrad, ein Fotograph, Heinrich Wahlen, Willy Brandt)


Obgleich Völklingen überwiegend eine Industriearbeiterstadt war, gelang es bei den Kommunalwahlen bis 1956 nicht, ein solches politisches Gewicht zu erhalten, um den Bürgermeister der Stadt zu stellen. Es blieb immer nur bei den Beigeordneten; erst ab 1956 bekam dann nach der neuen Gemeinde- Ordnung der SP-Beigeordnete eine hauptamtliche Stellung und erlangte mit der neuen verfassungsrechtlichen Form der Mittelstadt 1965 die Stellung des Bürgermeisters. Die Kommunal wählen am 25.10.1964 verhalten der SPD auf Ortsebene zum Durchbruch. Jedoch erst das Wahlergebnis von 1968 brachte die Partei näher an das Ziel heran, eines Tages die Verwal­ tungsspitze zu besetzen. Am 5.7.1968 wurde Raymund Durand als Bürger­meister gewählt.

Besuch von Bundeskanzler Willy Brandt am 3. November 1972 in Völklingen-Mitte (v.l.n.r.: Waldemar Gerber, Willy Brandt, Hans Kratz, Franz Ludwig, Werner Klein)


Am 1.1.1974 wurde Durand Beauftragter für die „neugegliederte“ Stadt. Was die SPD in den 60er und 70er Jahren bis zur Umgliederung 1975 den übrigen im Stadtrat vertretenen Parteien u.a. voraus hatte, war ein Modell offener Parteiarbeit: der Kommunalpolitische Ausschuss (KPA). Dieses Dis­kussionsforum, an dem Mitglieder der Stadtratsfraktion, Vorstandsmitglie­der des Ortsvereins, die Distriktvorsitzenden und interessierte Parteimit­glieder teilnahmen, traf sich jeden Montag im Gasthaus „Weissmann“ in der Moltkestraße. Hierbei wurden dann die Tagesordnungspunkte der nächste Stadtratssitzung durchgesprochen, diskutiert und eine Meinung der Partei herausgebildet. Vor Beginn des KPA hatten Nichtmitglieder als Bürger die Gelegenheit, sich zur Bewältigung der Alltagsprobleme – z.B. Schwierigkei­ten mit der Verwaltung – beraten zu lassen. Bedingt durch die geographische Situation in Völklingen, bei der sich die politische Auseinandersetzung im Wesentlichen im Stadtkern abspielte, war der Distrikt Innenstadt stark mit der Arbeit des Gesamtvorstandes verflochten. Zumal eine Reihe Mit­glieder des Distriktvorstandes auch im Gesamtvorstand saßen. Parteiveran­staltungen im Stadtkern wurden so von Innenstadt und Gesamtvorstand gemeinsam organisiert. Für jeden Monat stand in der Regel eine öffentliche Veranstaltung des Distrikts auf dem Programm, das zu Beginn des Jahres festgelegt wurde; dazu gab es noch den „Werbemonat“, in dem verstärkt neue Mitglieder gewonnen werden sollten. Ähnlich verfuhren übrigens alle Völklinger Distrikte.

Durch die Gebiets- und Verwaltungsreform vom 1.1.1974 erfolgte eine Zu­sammenlegung der Stadt Völklingen und der ehemals selbständigen Ge­meinden Ludweiler und Lauterbach zur neuen Mittelstadt Völklingen mit einer Einwohnerzahl von ca. 48.000 Menschen. Kommunalpolitisch betrat man Neuland. Neben den Stadtrat gab es drei Ortsräte – Gemeindebezirke Völklingen – Alt, – Ludweiler und Lauterbach – mit je einem Ortsvorsteher.

 

Besuch des Regierender Bürgermeister von Berlin Schütz in Völklingen am 26.08.1974 (v.l.n.r.: OB Raymund Durand, Guido Lallemand, Dr. Friedrich Gemmel, Heinrich Wahlen, Friedei Läpple, Regierender BM Schütz, Hans Boschetto, Fritz Heckmann)

 

Kommunalwahl am 05.05.1974

Stadtrat

  • Völklingen – Alt 43,25%
  • Völklingen gesamt 44,83%
  • Sitze: 25 von 51
  • Fraktionsvorsitzender: Dr. Friedrich Gemmel

SPD-Stadträte VK-Mitte

  • Hans Godel
  • Manfred Hassler
  • Fritz Heckmann
  • Ingrid Himmel
  • Heinrich Seelbach
  • Lisel Schill

Ortsrat

  • Völklingen – Alt 6 Sitze von 11
  • Ortsvorsteher: Arno Hübschen

SPD-Ortsrat VK-Mitte

  • Heinz Wonn

Am 11.06.1974 wurde Raymund Durand zum Oberbürgermeister gewählt.

Bundeskanzler Helmut Schmidt in Völklingen während des Bundestagswahl.

Kommunalwahl am 10.06.1979

Stadtrat

  • Völklingen – Alt 48,78%
  • Völklingen gesamt 49,56%
  • Sitze: 27 von 51
  • Fraktionsvorsitzender: Dr. Friedrich Gemmel

SPD-Stadträte VK-Mitte

  • Hans Godel
  • Fritz Heckmann
  • Lisel Schill
  • Roger Schmidt
  • Karl-Heinz Stutz
  • Gottfried Tinnacher

Ortsrat

  • Völklingen – Alt 6 Sitze von 11
  • Ortsvorsteher: Arno Hübschen

SPD-Ortsrat VK-Mitte

  • Lothar Louis

Kommunalwahl am 17.06.1984

Stadtrat

  • Völklingen – Alt 50,64%
  • Völklingen gesamt 51,58 %
  • Sitze: 29 von 51
  • Fraktionsvorsitzender: Fritz Diehl

SPD-Stadträte VK-Mitte

  • Heinz Courtehoute
  • Josef Feilen
  • Hans Godel
  • Fritz Heckmann
  • Lothar Louis
  • Erika Reichert
  • Roger Schmidt

Ortsrat

  • Völklingen – Alt 12 Sitze von 11
  • Ortsvorsteher: Arno Hübschen

SPD-Ortsrat VK-Mitte

  • Kurt Schlick
  • Heribert Theis
  • Egon Weiss

Am 11.06.1974 wurde Raymund Durand im Amt des Oberbürgermeisters bestätigt und am 10.02.1984 Dr. Friedrich Gemmel zum Bürgermeister gewählt. Während der Legislaturperiode trat Dr. Gemmel wegen Krankheit am 11.3.1987 von seinem Amt zurück und Fritz Diehl wurde zum Bürger­meister gewählt. Neuer Fraktionsvorsitzender wurde Werner Buss.

Besuch des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion Hans Jochen Vogel beim Kommunalwahlkampf 1989 in der Turnhalle Völklingen.

 

Kommunalwahl am 18.06.1989

Stadtrat

  • Völklingen – Alt 49,02%
  • Völklingen gesamt 50,82 %
  • Sitze: 29 von 51
  • Fraktionsvorsitzender: Werner Buss

SPD-Stadträte VK-Mitte

  • Heinz Courtehoute
  • Josef Feilen
  • Senta Gebhardt
  • Hans Godel
  • Lothar Louis
  • Erika Reichert
  • Kurt Schlick

Ortsrat

  • Völklingen – Alt 12 Sitze von 11
  • Ortsvorsteher: Arno Hübschen

SPD-Ortsrat VK-Mitte

  • Werner Klein
  • Egon Weiss
  • Ellen Westphal

Im März 1989 wurde Hans Netzer zum Oberbürgermeister gewählt. Auf seine Betriebsratsarbeit aufbauend, hatte sich Hans Netzer durch stetige Fortbildung eine gesellschaftspolitische Kompetenz erworben, die durch seine Landtagstätigkeit – er war ab 24.04.1985 Vizepräsident des saarländi­schen Landtages – mit reichen Erfahrungen und politischen Verbindungen ergänzt wurde. Mit diesem Fundus, seiner Beharrlichkeit, die Finanzen der Stadt zu sanieren, und seinen weitreichenden Verbindungen ist es ihm gelungen, zahlreiche Projekte seines pragmatischen Arbeitsprogramms „Wohnung-Arbeit-Versorgung-Bildung-Erholung“ einer Realisierung zuzu­führen. Die verbindliche Art und Verlässlichkeit Hans Netzers sichert ihm auch bei politischen Konkurrenten und Gruppen eine hohe Wertschätzung.

Kommunalwahl am 12.06.1994

Stadtrat

  • Völklingen – Alt 45,33%
  • Völklingen gesamt 47,19%
  • Sitze: 29 von 51
  • Fraktionsvorsitzender: Volker Reitler

SPD-Stadträte VK-Mitte

  • Heinz Courtehoute
  • Norbert Degen
  • Brunhilde Folz
  • Senta Gebhardt
  • Uwe Heckmann
  • Lothar Louis
  • Kurt Schlick

Ortsrat

  • Völklingen – Alt 11 Sitze von 11
  • Ortsvorsteher: Arno Hübschen

SPD-Ortsrat VK-Mitte

  • Monika Lydorf
  • Egon Weiss

Am 14.11.1996 wurde Fritz Diehl in seinem Amt als Bürgermeister bestätigt. Die laufende Amtszeit begann am 1.5.1997.

SPD-Ortsverein Völklingen-Mitte Vorstand gewählt am 10.5.1996

Vorsitzender

  • Hans Netzer

Stellvertreter

  • Uwe Heckmann Egon
  • Weiss Heike Wendorff

Schriftführer

  • Holger Scheidt

Schatzmeister

  • Manfred Lambert

Organisationsleiter

  • Norbert Reichert
  • Conni Rothenbusch

Pressereferent

  • Gerhard Alt

Beisitzer

  • Heinz Courtehoute
  • Norbert Degen
  • Klaus Degen
  • Brunhilde Folz
  • Senta Gebhardt
  • Lothar Louis
  • Monika Lydorf
  • Kurt Schlick
  • Christiane Schmidt
  • Dr. Werner Schmidt
v.l.n.r: Kurl Schlick, Monika Lydorf, Senta Gebhardt, Uwe Heckmann, Lothar Louis, Hans Netzer, Manfred Lambert, Heike Wendorff, Dr. Werner Schmidt, Egon Weiss, Norbert Reichert, Christiane Schmidt, Klaus Degen, Brunhilde Folz Urlaubsbedingt fehlten: Holg