Lauterbach. Während des Starkregens am Freitag Nachmittag kam es in Lauterbach zu zahlreichen Überflutungen in Kellern und Wohnbereichen. Im Bereich der Tulpen-, Kreuzwald- und Fröbelstraße sowie der unteren Remsingerstraße drang oberirdisch abfließendes Wasser, was nicht mehr von der Kanalisation aufgenommen werden konnte, in die Häuser ein. Entlang des Lauterbachs wurden abermals Gärten von stark mit Fäkalien verseuchtem Wasser überschwemmt.
Ortsvorsteher Erik Roskothen wandte sich am Wochenende an die Verwaltungsspitze der Stadt: „Der Unmut in der Bevölkerung ist verständlicherweise sehr groß. Bürgermeister Sellen war zwar nach Berichten von Anwohnenden der Tulpenstraße vor Ort. Aber nun reichen Betroffenheit zeigen, Schulterzucken und auf das Lauterbach-Projekt verweisen einfach nicht mehr aus.“
Roskothen fordert die Verwaltung auf, umgehend ein Schadensbild zu erstellen, zu untersuchen, wo welches Problem entstanden ist und wo und warum die Kanalisationsdimension nicht mehr ausreicht. „Aus dieser Bestandsaufnahme müssen Maßnahmen abgeleitet werden um die Situation zu verbessern – und zwar mit Priorität.“, so der Ortsvorsteher. „Auch die Fäkalienlast des Bachs muss endlich verringert werden. Auf meine Mail vom 16. Juli bzgl. Fäkalien im Bachlauf habe ich aus dem Rathaus bisher nur den Hinweis, dass diese Thematik „Chefinnensache“ sei. Alle anderen Angeschriebenen wie Umweltministerium und Entsorgungsverband, haben sich bereits geäußert. Aus meiner Sicht ist aber hier die Stadtverwaltung in der Gesamtverantwortung zum Schutze der Bürgerinnen und Bürger.“
Der Ortsvorsteher kritisiert, dass das Sanierungs- und Renaturierungsprojekt seit Monaten und Jahren vor sich hin dümpele. Seit der Übergabe des Förderbescheids im Jahr 2021 habe es keinerlei messbare Fortschritte gegeben. Ein von ihm damals bereits gefordertes transparentes Projektcontrolling mit regelmäßigen Informationen an die Bevölkerung habe es nie gegeben. Auch hieran müsse prioritär gearbeitet werden.
„Mir ist bewusst, dass die Problematik des Starkregens durch veränderte Klimabedingungen nicht von heute auf morgen geändert werden kann und auch nicht nur Lauterbach betrifft. Dennoch kann die Stadt Völklingen ihre Bürgerinnen und Bürger damit nicht alleine lassen. Es ist die Pflicht einer kommunalen Verwaltung im Sinne der Daseinsvorsorge für die Sicherheit und das Wohlbefinden ihrer Bevölkerung zu sorgen, die Probleme zu erkennen und Maßnahmen zu planen und umzusetzen. Wie ich bereits am 16. Juli geschlossen hatte, möchte ich auch nun daran erinnern: Wir alle sind für das Wohl der Saarländerinnen und Saarländer im Amt und in der Pflicht. Bitte nehmen Sie diese Sorgen ernst.“