Die Völklinger Stadtverwaltung hat in der Zeit vom 29. März bis 8. April die von Anliegerinnen und Anliegern sowie von der SPD-Lauterbach mehrfach geforderte Verkehrserfassung in der Hauptstraße durchgeführt.
In der Ortsratssitzung vom 8.5. wurden die Ergebnisse vorgestellt. Die durchgeführte Messung offenbart eine erhebliche Gefährdung von Anliegerinnen und Anliegern, Verkehrsteilnehmern und -teilnehmerinnen, in der viel befahrenen Lauterbacher Durchgangsstraße.
Aufgezeichnet wurden insgesamt 70 Fälle von Geschwindigkeitsübertretungen ab 80 km/h zu allen Tageszeiten. In 28 Fällen wurden Geschwindigkeiten über 100 km/h gemessen, die Mehrzahl davon tagsüber. Der „Spitzenreiter“ raste um 09:00 Uhr morgens mit 115 km/h durch die Ortsmitte von Lauterbach. Auch in der Zeit zwischen 07:00 und 08:00 Uhr, wenn die Kinder auf ihrem Schulweg sind, wurden mehrfach Fahrzeuge mit über 100 km/h aufgezeichnet.
Das Messgerät war während des gesamten Messzeitraums vorm Gasthaus „Zur Sonne“ installiert, also in unmittelbarer Nähe einer Einmündung und eines Fußgängerüberwegs und an einer Stelle, an der die Fahrbahn vergleichsweise schmal und oftmals durch parkende Fahrzeuge zusätzlich verengt ist. Deshalb kann man davon ausgehen, dass in anderen Abschnitten der Hauptstraße, insbesondere im Ortsausgangsbereich Richtung Frankreich, noch deutlich höhere Geschwindigkeiten gefahren werden, weil die Straße dort breiter ist und Pkw überwiegend abseits der Fahrbahn geparkt werden. Entsprechend sollte die Messung an weiteren Messpunkten wiederholt werden.
SPD-Ortsratskandidatin Christina Biehl: „Das Messergebnis zeigt, dass etwa die Hälfte der Fahrzeuge die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h nicht einhält. Das alleine ist ärgerlich und sollte die Stadt veranlassen, einen stationären Blitzer zu installieren und auch häufiger mobile Kontrollen an unterschiedlichen Stellen zu machen. Aber das ist aus meiner Sicht nicht die Hauptsache. Das Hauptproblem ist, dass rücksichtslose Raser wie wahnsinnig durch unsere Straße brettern und Leben und Gesundheit anderer Leute, insbesondere Fußgängerinnen und Fußgänger, Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer, gefährden. Wir wohnen selbst in der Hauptstraße und haben ein 4jähriges Kind. Unsere Tochter hat gerade gelernt, Fahrrad zu fahren. Natürlich wird sie im Moment von uns ununterbrochen dabei begleitet und beaufsichtigt. Aber wenn sie in die Schule kommt, dann wird sie auch mal alleine gehen oder auf dem Bürgersteig fahren wollen. Angesichts dieser Raserei kann ich mir nicht vorstellen, dass ich das zulassen werde. Die Raserei ist nicht nur eine Gefahr für die Anwohnerinnen und Anwohner, sie schränkt uns auch in unserer Handlungs- und Bewegungsfreiheit ein.“
Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende und stellvertretenden Ortsvorsteher von Lauterbach, Erik Roskothen, erklärte zur Situation: „Von der Raserei in der Hauptstraße geht eine erhebliche Gefahr aus. Dass zu allen Tageszeiten rücksichtslose Raser, teilweise mit einer Geschwindigkeit über 100 km/h, die Menschen in einer Wohnstraße gefährden, erfordert sofortiges Eingreifen der Stadtverwaltung und der für diese Landstraße zuständigen Landesbehörden. Notwendig ist ein Gesamtkonzept, das zusätzlich zu stationären und mobilen Kontrollen auch Maßnahmen der optischen und baulichen Fahrbahnverengung prüfen soll.
Neben der Verkehrsgefährdung werden die Anwohnerinnen und Anwohner auch durch den Lärm der Raser belästigt und verunsichert. Wir treten dafür ein, dass die Wohnqualität in Lauterbach erhalten bleibt. Es ist uns ein Anliegen, dass Wohnen und Leben im Ortskern attraktiver und sicherer werden. Deshalb bleibt die Lauterbacher SPD an diesem Thema dran – so lange bis wirksame und nachhaltige Maßnahmen für eine Verkehrsberuhigung in der Hauptstraße und in der Kreuzwaldstraße durchgeführt sind.“