Bei einer Besichtigung des neuen Rückhaltebeckens in L’Hopital hat der Lauterbacher Ortsrat sich davon überzeugt, dass nach Carling auch die zweite Lauterbacher Nachbargemeinde Investitionen in Millionenhöhe zum Schutz vor Überschwemmungen des Lauterbachs umgesetzt hat.
Anfang 2014 wurden die Pläne für das neue Rückhaltebecken in L’Hopital bekannt. Zeitgleich beauftragte die Stadt Völklingen – sprich Bürgermeister Bintz – einen Experten, die Lauterbach Studie von 2009 auf den neuesten Stand zu bringen und die französischen Pläne dort einzuarbeiten.
Bintz versprach, mit den Anwohnern zu sprechen um die Flächen für die Renaturierung zu erhalten. Auch Sofortmaßnahmen zur Bachverbreiterung sagte er zu. Die Saarbrücker Zeitung überschrieb sein Vorhaben mit „Bintz drückt aufs Tempo bei der Lauterbach-Sanierung“ (12.Februar 2014)
Wir schreiben nun September 2015, also fast zwei Jahre später. Die französische Kommunen haben zwei Rückhaltebecken mit Reinigungsanlagen realisiert und dabei mehrere Millionen Euro investiert. Zu recht sehen sie ihre Schuldigkeit erfüllt.
Auf Seiten der Stadt Völklingen ist in der selben Zeit NICHTS passiert – beim „Aufs-Tempo-drücken“ ist wohl der Sprit ausgegangen. Die Studie sei angeblich noch nicht fertig, doch weder Ortsrat noch Ortsvorsteher oder die französischen Partner haben – trotz Rückfragen – jemals ein Zwischenergebnis gesehen. Sofortmaßnahmen – bis auf die übliche Reinigung einiger Abschnitte – sind Fehlanzeige. Der Lauf des Baches ist mittlerweile an einigen Stellen derart marode, dass von einem Fließen keine Rede mehr sein kann. Wildschweine haben den Bach teilweise unkenntlich gemacht.
Viel zu lange wurde aus dem Völklinger Rathaus auf Carling und L’Hopital gezeigt. Wieder sind zwei Jahre verstrichen, von Gesprächen mit den Anrainern ist nichts bekannt. Die Ankündigung von Bürgermeister Bintz, „2016 soll das Bauen auf jeden Fall anfangen“ ist kaum noch zu halten. Längst hätten Pläne, Finanzierung, Ausschreibungen besprochen werden müssen.
Ich bedanke mich bei den französischen Kommunen für die Einhaltung ihrer Zusagen und fordere zugleich Bürgermeister Bintz auf, den aktuellen Stand der Studie vor dem Ortsrat offenzulegen und zu den Verzögerungen und weiteren Vorgehensweise Stellung zu beziehen. Für die kommende Regenperiode müssen Sofortmaßnahmen ergriffen werden, um die schlimmsten Schäden am Bachbett zu beseitigen und den Abfluss des Wassers zu gewährleisten. Die Lauterbacher Bürgerinnen und Bürger dürfen nicht länger hingehalten werden. Die Taktik, die Schuld nach Frankreich zu schieben, zieht nicht mehr.
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Ein persönlicher Beitrag von Erik Roskothen