Die SPD Völklingen spricht sich dafür aus, das leerstehende Gebäude der Mühlgewannschule in der Innenst adt zu einem Kunst- und Kulturzentrum aufzuwerten. Die Ratsfraktion hat beantragt, den unabweislichen Investitionsbedarf festzustellen (Brandschutz, Elektrik und Heizung, Schließsystem) und Fördermöglichkeiten zu ermitteln. Die Räumlichkeiten seien z.T. mit wenigen Renovierungsarbeiten zu ertüchtigen und könnten dann in Zusammenarbeit mit den künftig Nutzenden individuell hergerichtet werden.
„Mit der Rückübertragung des Gebäudes an die Stadt Völklingen wurden auch die Pflichten zum Erhalt und zur Pflege des denkmalgeschützten Kerngebäudes aus dem Jahr 1906 übernommen. Ein weiterer Verfall ist daher inakzeptabel.“, so der Vorsitzende der SPD Fraktion, Erik Kuhn, „Mit der Entscheidung des Rates von 2018 sind Investitionen in den Erhalt und die Nachnutzung verbunden gewesen.“
Erik Roskothen, Sprecher im Kulturausschuss erläutert: „Für Völklingen ergeben sich immense Chancen. Unterschiedliche Künstlerinnen, Künstler und Gruppierungen könnten in diesem Gebäude beheimatet werden. Wir denken dabei zum Beispiel an die Freie Szene Saar, Studierende der HBK und lokale Kunstschaffende. Aber auch kulturtreibende Vereine und Musikbands könnten eine Spielstätte finden. Der Bedarf an Räumlichkeiten besteht seit langem und kann hier umgesetzt werden.“
Die SPD Völklingen sieht weitere Nutzungsmöglichkeiten für die Räume auf vier Etagen:
- Musikalische Früherziehung und weiterführende musikalische Bildung.
- Lesungen, kleine musikalische und szenische Aufführungen
- Vortragsreihen
- Angebote zur kulturellen Bildung in Kooperation mit Kitas und Schulen
Auch der Betrieb einer kommunalen Musikschule wäre hier denkbar.
„Eine weitere große Chance für die Völklinger Innenstadt besteht in der Lage des Gebäudes.“, ergänzt Fraktionsmitglied Stephanie Meiser, „Durch die regelmäßige Nutzung der kulturellen Einrichtung ist eine Belebung dieses Bereichs der Innenstadt zu erwarten. Auch der Besuch des Kulturzentrums durch interessierte Gäste des Weltkulturerbes ist vorstellbar. Ein dauerhafter, immer wieder neu belebter Art-Walk vom WKE bis zum Kulturzentrum könnte die Achse „Stadt – Völklinger Hütte“ stärken.“
„Die Nutzung des historischen Mühlgewanngebäudes als Kulturzentrum wäre ein Leuchtturmprojekt für Völklingen und den ganzen Regionalverband. Gemeinsam mit dem städtischen Theater Luisenthal, Festsaal und Foyer im Alten Rathaus, der Handwerkergasse im WKE und anderen Locations könnte so ein kultureller Hotspot im Saarland entstehen.“, erklärt Erik Roskothen abschließend.
Hintergrund:
Ende 2018 hat der Stadtrat entschieden, die Mühlgewannschule vom Regionalverband zurück zu übernehmen. Dieser hat die damalige Dependance der Hermann-Neuberger-Gemeinschaftsschule 2016 aufgegeben. Im Vorfeld hat der Regionalverband die Saarbrücker GIU mit einem Gutachten zur Nachnutzung beauftragt.
In diesem Gutachten wurde die Nachnutzung als Wohnung wegen der ungünstigen Grundrisstypologie sehr früh ausgeschlossen. Vielmehr wurde die Einrichtung eines sozialen Zentrums mit Gesundheitsamt, Jugendamt, AWO Familienzentrum und GWA des Diakonischen Werkes näher untersucht. Diese Idee hat sich jedoch in der Folge ebenso zerschlagen wie die Nutzung als Lehrerseminar. Seitdem steht das Gebäude leer und wird weitgehend sich selbst überlassen.