Der beißende Geruch der heute gegen Mittag einige Zeit in Lauterbach und weiten Teilen der Region festgestellt wurde kam von einem Störfall auf der Anlage der ARKEMA auf der Chemieplattform in Carling. Dort sei durch ein Defekt nach Wartungsarbeiten 1000 Liter Ethylacrylat freigesetzt worden, erklärte ein Direktor der Firma den Feuerwehreinsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Völklingen. Wehrführer Herbert Broy hat sich persönlich vor Ort informiert, nachdem telefonisch keine Auskünfte zu erhalten waren. Eine erhöhte Konzentration sei aber nicht festgestellt worden, so das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA). Der Stoff rieche sehr intensiv bereits in kleinsten Dosen, die noch nicht messbar seien. Eine akute Gesundheitsgefährdung habe nach vorläufiger Einschätzung nicht bestanden.
Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei werden morgen zusammen mit den Experten von Umweltministerium, LUA und Gesundheitsamt den Vorfall auswerten, das tatsächliche Gefährdungspotential analysieren und die Schwächen in der Kommunikation mit dem Werk beraten.
Die SPD Lauterbach wird sich zusammen mit Umweltminister Reinhold Jost dafür einsetzen, dass die angrenzenden Hilfskräfte im Saarland einen Zugang zu den notwendigen Informationen im Störfall erhalten. Minister Jost – der am Donnerstag aus dem Urlaub telefonisch in Kontakt mit Ortsratsmitglied Erik Roskothen stand – hat zugesagt, eine rasche Einberufung der Kontrollkommission CSS zu veranlassen um die fehlende Kommunikation darzulegen und eine funktionierende Alarmierung der Bevölkerung zu gewährleisten. Offenheit und Transparenz von Seiten der Betreiber darf hier kein Schlagwort sein, sondern ist im Notfall überlebenswichtig. So wie die betroffene Firma heute die Aufklärung des Falles verzögert hat, wird kein Vertrauen in neue Produktionsanlagen geschaffen.
Wir danken den Hilfskräften von Polizei, Feuerwehr und Rotem Kreuz und den Experten der Behörden für ihren akribischen Einsatz um überhaupt die Ursache des Geruchs herauszufinden und die Lage aufzuklären.