Der SPD-Kanzlerkandidat ist kaum zu stoppen. Er belebt den Landtagswahlkampf im Saarland spürbar. „Mein Eindruck ist, es geht ein Ruck durch die Saar-SPD, aber auch ein Ruck durch das Land“, so die Spitzenkandidatin Anke Rehlinger.
Klar, dass Spiesen-Elversberg nun eine größere Rolle spielt. Dort kam Albert Schulz, der Vater des 61-järigen, zur Welt: „Ein Besuch im Saarland ist deshalb immer ganz besonders“, so Schulz. Er sei zuversichtlich, dass Anke Rehlinger die nächste Ministerpräsidentin des Landes werde: „Ich glaube, dass wir im Saarland hervorragende Chance haben“, so der frühere EU-Parlamentspräsident weiter.
Auch beim TV-Duell der beiden Spitzenkandidatinnen vergangene Woche spielte er eine belebende Rolle. Belebend, weil seine Nominierung weiteren Schwung in den Wahlkampf bringt. Anke Rehlinger, die gegenüber der Ministerpräsidentin klar hervortrat, geriet ins Schwärmen. Sie stellte eine „sensationelle Aufbruchsstimmung“ fest und prophezeite, „mit Schulz kommt eine weitere Dynamik in die politische Auseinandersetzung“.
Die Aufbruchsstimmung schlägt sich in über 100 Neueintritte in die Saar-SPD, aber auch in Umfragen nieder. In der jüngsten Sonntagsfrage erreichen die Sozialdemokraten im Bund 31 Prozent und damit den besten Wert, der in der laufenden Legislaturperiode gemessen wurde. Wenn der Kanzler direkt gewählt werden könnte, würden sich 50 Prozent der Befragten für Schulz entscheiden – und nur 34 Prozent für die bisherige Kanzlerin.
Die Spitzenkandidatin zollt dem noch Parteivorsitzenden Respekt: „Sigmar Gabriel hat eine unglaublich schwere Entscheidung getroffen. Aus Überzeugung, dass es für unser Land und unsere Partei besser ist, hat er selbstlos auf das Amt des Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten verzichtet, das verdient unseren Dank und unsere Ankerkennung.“
Die gesamte Saar-SPD ist topmotiviert. Die verbleibenden Wochen sowie die Wechselstimmung will sie für ihren Wahlkampf nutzen. Anke Rehlinger ist sicher: „Das Rennen ist vollkommen offen. Unser Ziel ist es, mit aller Kraft, Entschlossenheit und Zusammenhalt die kommenden Wahlen zu einem Erfolg für die SPD im Saarland zu machen.“