Zu der Diskussion um Baulücken an Ortsrändern bringt Erik Roskothen, stellvertretender Vorsitzender der SPD Lauterbach einen weiteren Aspekt ins Spiel: Um der Verödung von Ortskernen zu entgegenzuwirken sollten die Kommunen verstärkt ein Augenmerk auf Ruinen und leerstehenden Bestand in zentraler Lage werfen.
Für Völklingen konkret könnte die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEV) hier tätig werden. Diese Gesellschaft, die nur mit der schleppenden Vermarktung des Prestigeobjektes „Jugendstilhäuser“ in der Rathausstraße beschäftigt ist, trägt aktuell nicht zur Gesamtentwicklung in den Stadtteilen bei.
Seit die SEV wieder mehrheitlich in Besitz der Stadt ist, könnte sie – zusammen mit der Sparkasse Saarbrücken als zweitem Gesellschafter – auch in der dörflichen Entwicklung aktiv werden: Förderkulissen schaffen, Ruinen aufkaufen, abreißen und attraktive Bauplätze im Dorfkern schaffen, ebenso wie die Sanierung von erhaltenswerten Leerständen selbst anzugehen und zu vermarkten oder mit Förderprogrammen und Beratung unterstützen. „Alleine in Lauterbach lässt sich eine zweistellige Zahl entsprechender Objekte ausfindig machen.“, so Erik Roskothen „auch der Bau und die Vermarktung von größeren Wohneinheiten in zentraler Lage ließe sich auf dem Land realisieren.“
Die Problematik von privaten und öffentlichen Baulücken, zu der der Saarländische Rundfunk eine Umfrage veröffentlicht hat, ist sicher auch in Völklingen vorhanden, vor allem im ländlichen Ortsteilen. Bis die Kommunen hier aber eine Handhabe erhalten, vergeht noch viel Zeit. Mit einem stärkeren Fokus auf die Ortskerne, einhergehend mit guter Nahverkehrsanbindung und mutigen Projekten wie z.B. der „Shared Space“ in Oberkirchen, wäre den Dörfern hier schneller und besser geholfen.
Hintergrund:
Über 11 000 Baulücken in den Kommunen
Pilotprojekt in Oberkirchen: Gemeinsamer Raum für alle Verkehrsteilnehmer