Der dümmste Kommentar seit 250 Jahren

Leserbrief zum Kommentar „Willkommen bei den Profis“ von Bernhard Geber in der Saarbrücker Zeitung vom 11.Juni 2011, der in der Zeitung nur gekürzt erschien.

 

Guten Tag Herr Geber,
das war so ziemlich der dümmste Kommentar, den ich seit 250 Jahren in der SZ gelesen habe.
Nicht, dass ich St. Nikolaus den Erfolg des ersten Platzes absprechen will. Sie haben es sich sicher verdient. Möglich, dass sie bessere Ideen hatten und sich besser präsentiert haben. Ich war ja auch bei den Vorstellungen nicht dabei.
Aber zu behaupten, wir Lauterbacher wüssten nicht, wo wir unsere Feste feiern sollen, ist nicht nur dämlich, sondern auch falsch. Aber schließlich ging es doch bei dem Wettbewerb darum, dass wir Feste feiern und nicht wo. „Wir zählen keine Blumenkästen“, haben Sie selbst die Wertungskommission zitiert. Dass wir in Lauterbach eine funktionierende und gute Dorf- und Vereinsgemeinschaft haben, sollten Sie als Lokalredakteur auch wissen und anerkennen.
Wir wüssten nicht, wie man ein Backhaus und einen Warndtdom präsentiert, ist eine platte und unbelegte Behauptung. Für mich persönlich ist es ein Schlag ins Gesicht. Nach einer Woche ehrenamtlicher Arbeit ist eine 60-seitige Broschüre entstanden, die Lauterbach in seiner Gesamtheit präsentiert. Schließlich haben wir nicht nur Warndtdom und Backhaus.
Ein Dorf mit 2600 Einwohnern und 30 Vereinen auf zwei Gebäude zu reduzieren ist nicht fair. Dass nicht alle Vereinsvertreter Dienstags mittags um 14 Uhr beim Rundgang dabei waren könnte ja auch der Tatsache geschuldet sein, dass wir unser Geld nicht mit dem Ehrenamt verdienen, sondern einer regulären Arbeit nachgehen. Wenn die Kommission die Dorfgemeinschaft hätte erleben wollen, hätte sie am Wochenende kommen sollen. Dann hätten wir auch ein Fest gefeiert – egal wo.
Dass unser 3,5 km langes Straßendorf nicht so hübsch aussieht, wie St. Nikolaus, wissen wir auch.
Dass Sie uns am Tag nach der Wertung vor einem „Problemhaus“ abbilden, während Sie St. Nikolaus und Hermann-Röchling-Höhe vor renovierten und edlen Gebäuden darstellen, war bereits wertend und zeigt ihre Voreingenommenheit. Noch einmal, in der Ausschreibung des Wettbewerbs ging es eindeutig um das soziale Engagement der Bürger und nicht um Vorgärten.
Wenn Sie mehr über unser Dorf wissen wollen, können Sie uns gerne besuchen. Unsere Veranstaltungen finden Sie im Internet auf unserer (ehrenamtlich gepflegten) Seite www.lauterbach- warndt.de . Dort finden Sie auch Hinweise auf Warndtdom und Backhaus.
Ihr (Noch-) Leser,
Erik Roskothen

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