Gereon Asmuth zur Hilfsbereitschaft der Bürger für die Flüchtlinge in TAZ, 07.09.2015
Asmuth kritisiert dabei die politisch Verantwortlichen in Berlin, „die Wochen brauchten, um endlich halbwegs adäquat zu handeln“und konstatiert „den ‚zähen‘ Wandel von Angela Merkel, die anfangs lange schwieg, die erst nach einem wahren Shitstorm in allen Medien klare Worte gegen die Nazis fand und die sich nun am Wochenende dazu hinreißen ließ, die Grenze zu öffnen. Es ist kaum vorstellbar, dass die Kanzlerin, der ein Gespür für populistische Mehrheiten nachgesagt wird, so eine Entscheidung getroffen hätte, wenn sie nicht darauf hätte vertrauen können, dass sie damit den Nerv der Deutschen trifft.“
Asmuth sieht in der überwältigenden Flüchtlingshilfe der Zivilgesellschaft auch ein klares Statement gegen Rechts: „’Wir können denen nicht das Handeln überlassen‘, ist ein viel gehörter Satz. Gemeint sind die Nazis und ihre ‚besorgten Bürger‘, die gegen Asylsuchende nicht nur demonstrieren. Mittlerweile brennt nahezu täglich irgendwo in Deutschland ein Flüchtlingsheim. Vielen freiwilligen Helfern ist es ein Anliegen, dass der Hass der Rechtsextremen nicht den Meinungsmainstream der Republik dominiert.“