Jetzt streiten sie sich schon an der Spitze der CSU darüber. Horst Seehofer rüffelt Joachim Herrmann. Dabei ist Herrmann als Verkehrsminister von Berufs wegen verpflichtet, sich Gedanken zu machen. Zum Beispiel darüber, ob die geplante Vignettenpflicht nicht Ausländer in grenznahen Regionen vom Einkaufsbesuch abhalten könnte. Da ist der Vorschlag, die Grenzkreise vielleicht von der Mautpflicht auszunehmen, den Herrmann laut dachte, doch nicht ganz weltfremd. Christdemokraten im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen haben diese Bedenken auch schon geäußert. Aber Horst Seehofer verhängt ein Denkverbot.
CDU und CSU verbiegen sich wegen der Schnapsidee namens Mautimmer mehr. Kanzlerin Angela Merkel verleugnet schon ihr eigenes Wort. „Mit mir wird es keine Pkw-Maut geben“, hat sie im Wahlkampf gesagt. Klammheimlich hoffen viele in der Union, dass die EU die Pläne kippen möge. Auch für Horst Seehofer wäre das eine Lösung. Nach den Österreichern auf seinen Autobahnen sind die „Brüsseler Bürokraten“ schließlich seine Lieblingsgegner. Und Gegner braucht er immer.