Nach den neuesten Entwicklungsprognosen des Regionalverbandes Saarbrücken und der Grundschulen ist mit einer erhöhten Kinder- und Schülerzahl im Innenstadtbereich mittel- und langfristig zu rechnen. Die Zahlen führen einerseits auf verstärkte Geburtenzahlen zurück, auf den Zuzug von Familien mit Kindern sowie andererseits von sog. „Verweilern“, welche in der Grundschule ein Jahr voraussichtlich wiederholen werden.
Die SPD sieht schon seit geraumer Zeit, dass die Innenstadtschulen an der Kapazitätsgrenze angelangt sind und neuer Kindergarten- und Schulraum geschaffen werden muss.
Bildungsexpertin in der SPD-Stadtratsfraktion, Brunhilde Folz: „Aus diesem Grunde wurden schon Schulgrenzen geändert, Kinder in andere Stadtteile transportiert, Ausbauten vorgenommen und Klassencontainer aufgestellt. Trotzdem ist das Limit an allen Standorten erreicht. Die Enge hat mittlerweile Ausmaße angenommen, die die Schulleitungen veranlasste Hilfe bei der Stadt als Schulträger zu suchen, um auf die Schwierigkeiten im Schulalltag aufmerksam zu machen.“
Eine moderne, kindgerechte Beschulung ist Voraussetzung für den Schulerfolg bei allen Schülern. Insbesondere die Innenstadtschulen – mit einem hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund – tragen hier eine besondere Verantwortung.
Der SPD-Gemeindeverband Völklingen sieht nach dem Bekanntwerden der neuesten Zahlen des Regionalverbandes, einen lediglichen Umbau der bisherigen Schulgebäude nicht mehr als ausreichend an. SPD-Vorsitzende Christiane Blatt: „Ein möglicher Ausweg stellt das Gelände der Mühlgewannschule dar. Für den Schulbetrieb selbst ist das Gebäude aufgrund der Raumgrößen nicht geeignet. Aber das Gelände bietet Potential in der zentralen Innenstadt, neuen Schulraum zu schaffen.“ Hier greift Blatt die Forderung der SPD Innenstadt auf, welche bereits seit längerer Zeit für den Schulstandort warb.
Blatt: „Es müssen nun Pläne entwickelt werden, wie hier ein Neubau mit Einbeziehung des historischen Gebäudes der Mühlgewannschule“ verwirklicht werden kann. Die Pläne, ein Sozialzentrum in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Saarbrücken unter dem Dach der Mühlgewannschule zu entwickeln, wäre ebenso weiterhin möglich. So könnten beispielsweise das Jugendamt und anderen Institutionen unter einem Dach zusammen arbeiten“.
Brunhilde Folz bekräftigt, dass aus diesem Grunde sich der SPD-Gemeindeverband Völklingen nach ausführlicher Analyse der Situation dafür ausgesprochen hat, die Mühlgewannschule vom Regionalverband Saarbrücken zu übernehmen.
Die Option der Rückübertragung an die Stadt Völklingen, gegen Übernahme der noch bestehenden Belastung von ungefähr 100.000 Euro besteht nur noch bis Ende des Jahres. Bei Ablehnung dieser Option und späterem Rückkauf könnte es sonst zu einem Kaufpreis von bis zu einer halben Million Euro kommen, wenn man die Grundstückspreise der Innenstadt in dieser Lage zugrunde legt.
Der Vorstand des SPD-Gemeindeverbandes ist sich sicher, dass in zentraler Lage in der Innenstadt kein anderes Gebäude oder Grundstück für die Schaffung einer neuen Bildungsstätte in Frage kommt. „Wir können hier die Chance nutzen, eine besonders aparte Symbiose aus Altem und Neuem zu schaffen, was letztendlich der Stadt sowie den Kindern und Jugendlichen zu Gute kommt“, so Christof Schmidt, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Innenstadt.