Im Kleinen spüren wir oftmals die Auswirkungen von großen Entwicklungen – hier einer Entwicklung im Bankensystem in Richtung einer rücksichtslosen Gewinnorientierung und einer Benachteiligung des ländlichen Raums. Die Volksbank will ihr Minimalangebot, das sie in Lauterbach mit dem Geldautomaten im Nah und Gut bisher noch aufrechterhält, vollständig zurücknehmen.
Privatbanken wirtschaften vorrangig im Interesse ihrer Eigentümer, etwa ihrer Aktionäre. Öffentlich-rechtliche Institute wie die Sparkassen sind ihren Trägern, den Kommunen, verpflichtet. Genossenschaftsbanken gehören ihren Mitgliedern, die auch ihre Kunden sind.
„Nicht die eigene Gewinnmaximierung steht hier im Vordergrund, sondern sie wirtschaften mit dem klaren Auftrag, ihre Mitglieder und die Region zu fördern“, schreibt die Volksbank auf ihrer Internetseite zu ihrem Selbstverständnis als genossenschaftliche Bank „Wir machen den Unterschied“, erklärt die Volksbank. Daran wollen wir sie messen.
Wir sind nicht bereit, es hinzunehmen, dass eine Bank wie die Volksbank, die jahrzehntelang von uns als Kunden lebte und wuchs, die lächerlichen Kosten nicht zu tragen bereit ist, die ein kleiner Geldautomat in unserem Lauterbacher Geschäft „Nah und Gut“ verursacht.
Wir sind auch nicht bereit, der Bank vorauseilend alternative Lösungen wie das Bargeldauszahlen an der Kasse des Marktes vorzuschlagen –ganz abgesehen davon, dass das Vorhalten des Bargeldes für den Markt nicht zu stemmen ist und die Mitarbeiterinnen der immensen Gefahr eines Überfalls aussetzt.
Mit unserer Unterschriftenaktion – die mittlerweile über 500 Mitbürgerinnen und Mitbürger unterstützen – tun wir auf unserer Ebene das, was wir in dieser Sache tun können: uns Gehör verschaffen und mit unseren Mitteln für die Interessen unseres Dorfes kämpfen. Im Mai werden wir mit diesen Unterschriften bei der Volksbank vorstellig und konfrontieren den Vorstand mit dem Protest der Lauterbacher Bevölkerung.
Die Unterschriftenaktion läuft in den Geschäften und online bis dahin weiter.